Ein Streifzug durch den Gesteinsgarten
Die bunte Vielfalt der Ergussgesteine
Wenn die Gesteinsschmelze eines Plutons über Spalten und Klüfte bis zur Erdoberfläche durchbricht, entstehen Vulkane. Die glühendheiße Schmelze ergießt sich aus dem Schlot nach einer oder mehreren Seiten und kann Riesenflächen von – zig km 2 Fläche bedecken. Die Ergüsse erstarren rasch, und zwar alle Minerale relativ gleichzeitig, zu einem dichten einheitlichen Ergussgestein, in dem nur einzelne (früher gebildete) größere Kristalle eingesprengt sind.
Die Ergussgesteine im Gefolge der Granitplutone sind die Rhyolithe oder “Porphyre“. Im Gesteinsgarten nehmen sie daher den zentralen Hang oberhalb der Granite und anderen Tiefengesteine ein; in der Natur füllen sie die Senken über und neben den Granitmassiven in mehreren Lavadecken übereinander und in Mächtigkeit von vielen hundert Metern. Der Gesteinscharakter wechselt stark; wie in den Plutonen sind auch bei den Vulkaniten verschiedene Gesteinsarten miteinander verknüpft. Am Wege vom Hotel zum Fuchsberg ist eine kleine Auswahl der unterschiedlichsten vulkanischen Gesteine der Saar-Nahe-Senke vertreten (Nr.87 – 91).
Viele weiße Feldspateinsprenglinge zeigt der Quarzporphyr vom Petersberg bei Halle (Nr.18):
Extrem wenig Einsprenglinge hat der Quarzporphyr von Neu-Bamberg (Nr.87):
Die Energie zum Aufstieg erhält das Magma durch die gelösten Gase und Wasserdampf; die Eruption eines Vulkans ist eine Art “Überkochen“. Die Lava entgast beim Abkühlen und erhält dadurch eine poröse, schaumige Struktur. Bei größeren Blasen räumen scheiden sich aus den Lösungen Minerale ab wie Kalkspat, Quarz, Halbedelsteine (Amethyst, Achat). Man spricht dann von “Mandelstein-Gefüge“. Der Rhyolith von Bebertal (Nr.2) ist solch ein Mandelstein (Bild links und nächstes Bild
In den Hohlräumen des Rhyoliths von Bebertal ist außen weißer Kalkspat, innen glasklarer Quarz als Druse auskristallisiert (Bild).
Wenn das eruptierende Gas überwiegt, werden feste Lavateilchen (grob: “Bomben“ oder fein: “Asche“) ausgeschleudert. Die klassischen römischen Städte Pompeji und Herculaneum wurden durch meterhohe glühende Ascheschichten aus dem Vulkan Vesuv begraben. Die Ascheablagerungen bilden feste Gesteine: die Tuffe. Sie haben die Färbung wie die Ergussgesteine, sind in der Struktur aber sehr viel poröser.
Sehr porös ist der Basalttuff aus Sinzig (Nr.58 – Basalt):